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Trotz Personalmangel: Stellensuche dauert laut Datenanalyse durchschnittlich neun Monate

Frisch veröffentlichte Daten des Bundes stehen im Gegensatz zu der aktuellen Personalmangellage der Schweiz: Durchschnittlich dauert es neun Monate bis Stellensuchende wieder einen Job antreten können.

Laut Staatsekretariat für Wirtschaft SECO dauerte es im Jahr 2021 ganze 261 Tage, bis Arbeitslose einen neuen Job fanden. Seit 2017 ging die Suche noch nie so lange. Michel Wirth von der Rhy Personal AG gibt allerdings zu bedenken, dass 2021 ein Pandemiejahr war und die Zahlen daher mit Vorsicht zu behandeln seien. Ähnlich sieht das der Leiter des Forschungsbereichs Arbeitsmarkt Schweiz an der ETH Zürich: «Der Anteil der Langzeitarbeitslosen hat gerade in der Pandemie stark zugenommen», sagt Michael Siegenthaler gegenüber der NZZ. Dies erhöht die Durchschnittswerte zusätzlich.

Unvollständige Statistik für Stellensuche
Zahlen aus dem 2022 gibt es noch nicht. Die aktuellen Daten zeigen jedoch nicht die ganze Wahrheit. Sie beziehen sich nur auf die Stellensuchenden, die bei den Regionalen Vermittlungszentren (RAV) angemeldet waren – insgesamt 330’206 Personen. Dabei ist nicht klar, wie gross ihr Anteil an der Gesamtsumme der Stellensuchenden ist. Seco-Mediensprecherin Antje Baertschi erklärt in der NZZ, dass «sich viele junge Erwachsene, Selbstständige oder auch bereits Ausgesteuerte auf Stellensuche nicht auf dem RAV registrieren lassen, weil sie keine Geldleistungen in Anspruch nehmen können.»

Unterschiede je nach Branche
Grosse Unterschiede findet man je nach Branche: Während im Bildungssektor trotz Fachkräftemangel längere Stellensuchen nötig sind, führt dieser Mangel im Gesundheitswesen zu einer raschen Wiedereingliederung von Arbeitssuchenden. Krankenpflege- oder Geburtshilfefachkräfte sind im Schnitt bereits nach knapp 160 Tagen wieder im Einsatz. Lange suchen müssen laut SECO-Datenanalyse hingegen Kassier:innen oder Geschäftsführer:innen. Köch:innen oder Mechaniker:innen finden wiederum nach kurzer Suche einen neuen Job.

Alter und Quereinstieg als Hindernis
Die Gründe sind vielschichtig und von Person zu Person unterschiedlich. Ein ausschlaggebender Punkt bei der Arbeitssuche ist laut Christian Hunziker jedoch das Alter. Der Geschäftsführer des SwissICT erklärt in der NZZ: «Fachkräfte über circa 50 Jahre brauchen deutlich länger, um einen neuen Job zu finden, als dies in anderen Altersgruppen der Fall ist.» Ausserdem führt beispielsweise die hohe Zahl an Quereinsteigern in diversen Branchen zu zusätzlichen Problemen. Bei der Weitervermittlung fehlen oft notwendige Weiterbildungen. Dies erschwert eine Wiedereingliederung der Personen in der gewünschten Branche.

Es braucht individuelle Lösungen
Die Rhy Personal AG erklärt, dass die Dauer der Stellenvermittlungen bei ihr deutlich unter den Zahlen des SECOS liegt: «Je nach Flexibilität der Arbeitnehmenden können wir sie bereits nach wenigen Tagen wieder einsetzen. Sind Personen bereit, als Überbrückung temporär im Einsatz zu sein, finden wir in der Regel rasch eine Lösung.» Der Geschäftsführer des Nordwestschweizer Stellenvermittlers erklärt seinen Stellensuchenden jeweils die aktuelle Marktlage und das Angebot an Arbeitsplätzen. «Ein temporärer Einsatz kann auch als Sprungbrett für eine Festanstellung dienen. Ausserdem kann man unkompliziert einen potenziellen neuen Arbeitgeber testen, ohne sich direkt langfristig zu verpflichten.»

Sie sind aktuell auf Stellensuche? Buchen Sie einen Termin bei der Rhy Personal AG und wir schauen uns Ihre persönliche Situation an. Oder stöbern Sie einfach in unseren offenen Stellen.

Migration als Rezept gegen Fachkräftemangel?

Aktuell fehlen der Schweiz Fachkräfte. Stellen zu besetzen, ist auch für andere Länder eine grosse Herausforderung: Kanada versucht beispielsweise mit zusätzlicher Migration, qualifiziertes Personal ins Land zu holen. Wäre das auch für die Schweiz eine Lösung?

 

Kanadas Minister Sean Fraser gab bekannt, dass künftig tausende Personen zum Arbeiten nach Kanada einwandern dürfen. In diesem Jahr sollen 465’000 Menschen migrieren, bis 2025 insgesamt 500’000. Damit wolle das Land gegen den Fachkräftemangel ankämpfen, berichtete «20 Minuten». Der Fokus liegt auf der Vergabe von Visa mit Bleiberecht an Personen, die gefragte Qualifikationen und Berufserfahrung mitbringen.

 

Ökonomisches Potenzial maximieren

Die Fachkräfte aus dem Ausland sollen die über eine Million vakanten Stellen in Kanadas Wirtschaft besetzen. Bereits heute setzt das Nachbarland der USA fast beim gesamten Arbeitskraftzuwachs auf Migration. «Wir können unser ökonomisches Potenzial nicht maximieren, wenn wir Migration nicht begrüssen», erklärt Sean Fraser. Ein besonders grosser Mangel herrsche bei den Handwerkern.

 

Lösungsansatz für die Schweiz?

Könnte die Schweiz eine ähnliche Lösung anstreben? Michel Wirth, Geschäftsführer der Rhy Personal AG, sieht das als gute Option: «Wir haben ein deutlich höheres Lohnniveau als die Nachbarsländer. Gerade im Bereich der Pflege. Der Anreiz in die Schweiz zu kommen, ist vorhanden.» Auch Manpower-Group-Schweiz-Chef Jan Jacob erklärt, dass die Migration wichtig für die Schweizer Wirtschaft sei. Allerdings haben sich die Wertvorstellungen seit der Covid-Pandemie verändert: «Weniger Leute sind bereit, wegen eines höheren Gehalts das vertraute Umfeld zu verlassen», erklärt er gegenüber «Blick».

 

Attraktive Angebote

Statt auf Lohnanreize setzt die Rhy Personal AG auf attraktive Angebote: «Wir bieten unseren Angestellten beispielsweise kostenlos Deutschkurse an», erklärt René Heinis im Interview. Zusätzlich klärt die Personalfirma aus Basel potenzielle Fragen zu den Sozialversicherungen der Angestellten in der Schweiz. Dadurch kennen die Angestellten von Anfang an ihre Rechte. Damit fällt auch die Ankunft in einem neuen Land leichter und beschleunigt die Integration ins neue Arbeitsumfeld.

 

Die Rhy Personal AG bietet moderne Anstellungsmöglichkeiten und attraktive Weiterbildungen für sämtliche Mitarbeitenden. Bewerben Sie sich noch heute.

 

 

«Mit Payrolling entlasten wir Personalabteilungen»

Payrolling. Was bedeutet das? René Heinis, Geschäftsführer und Mitinhaber der Personal- und Stellenvermittlung Rhy Personal AG erklärts und schildert im Interview die Vorteile dieser wichtigen Dienstleistung. Ein Gespräch über die Entlastung von Personalabteilungen und qualifizierte Fachkräfte.

Wer ist die Rhy Personal AG?
Die Rhy Personal AG ist ein Stellenvermittler und Personalverleiher aus Basel. Michel Wirth und ich, René Heinis, haben die Firma im Jahr 2003 gegründet.

Nächstes Jahr feiert euer Unternehmen also ein Jubiläum?
Genau: 20 Jahre Rhy Personal. Seither ist viel passiert. Angefangen haben wir hauptsächlich im technischen Bereich sowie in der Baubranche.

Und heute?
Wir haben uns immer weiterentwickelt. Mittlerweile sind wir im Reinigungsbereich aktiv, bedienen die Logistikbranche, vermitteln kaufmännische Berufe. Ganz neu arbeiten wir auch im Gesundheitsbereich. Hier verleihen wir hauptsächlich Personal.

Was ist der Unterschied zwischen dem Vermitteln und dem Verleihen von Personal?
Das Vermitteln funktioniert grundsätzlich folgendermassen: Ein Kunde oder eine Kundin sucht eine Person für einen Job – beispielsweise eine Schreinerin, ein Maler oder eine Projektleiterin. Also schauen wir in unserem umfangreichen Portfolio nach und vermitteln die passende Person. Beim Verleih handelt es sich im Gegensatz dazu um einen temporären Einsatz. Die Mitarbeitenden sind bei uns angestellt, aber bei unserem Kunden im Einsatz. Wir wickeln sämtliche Formalitäten ab. Die Kunden erhalten einsatzbereite Angestellte – ohne viel Aufwand.

Das klingt nach einer vorteilhaften Situation für die Kunden.
Ja, sie haben keinen administrativen Aufwand. Sie bezahlen am Ende des Monats lediglich eine Rechnung. Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität.

Wie meinen Sie das?
Kunden haben die Möglichkeit, qualifiziertes Personal exakt nach ihrem Bedarf zu engagieren. Vielleicht brauchen sie jemanden nur für einen Tag, vielleicht für eine Woche. Das ist mit unserem Angebot problemlos möglich und nur mit einem minimalen Aufwand verbunden.

Das heisst, die Mitarbeitenden bleiben bei Ihnen angestellt?
Richtig. Aber sie sind bei unseren Kunden im Einsatz. Wir kümmern uns um alles drumherum: Elektriker rüsten wir beispielsweise mit Werkzeug oder Sicherheitsausrüstung aus. Oder wir organisieren Arbeitskleidung zu vergünstigten Konditionen.

Und bei wem liegt die Verantwortung im Einsatz?
Es ist ungemein wichtig, dass die Kunden unsere Mitarbeitenden einarbeiten und instruieren. Denn: Weisungsberechtigt und verantwortlich für die Sicherheit unserer Leute sind die Firmen, bei denen der Einsatz stattfindet.

Dann gibt es auch noch Payrolling. Was muss man sich unter dem Begriff vorstellen?
Payrolling ist nochmals eine andere Art der Personalverleihung. Hier geht es darum, dass eine Firma eine Entlastung sucht. Gerade im administrativen und personellen Bereich. Die Leute arbeiten permanent in der anderen Firma, sind aber über die Rhy Personal AG angestellt.

Das heisst, sie sind dort in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis?
Richtig. Und sie können im Monats- oder Stundenlohn arbeiten. Wir sorgen dafür, dass die Löhne pünktlich ausbezahlt und die Sozialversicherungen korrekt abgerechnet werden. Die Anstellungsbedingungen unterscheiden sich damit nicht von einer klassischen Anstellung.

Und aus Sicht der Firma, wo die Leute dann arbeiten?
Die Firmen haben mit dem ganzen administrativen Prozess nichts zu tun. Wir entlasten damit auch die Personalabteilung von Firmen: Es kommt oftmals vor, dass Unternehmen zu uns kommen und einen potenziellen Mitarbeitenden anstellen möchten. Um die Kapazitäten der Firmen zu sparen, stellen wir die Person bei uns an und lassen sie via Payrolling beim Kunden arbeiten.

Dann ist das für Grossfirmen nicht besonders interessant?
Doch, auf jeden Fall. Es gibt diverse Firmen, für die das Payrolling spannend ist. Bei einem Grossunternehmen mit einer bestehenden Personalabteilung können wir administrative Prozesse entlasten. Bei einer Firma mit 700 Mitarbeitenden kann man sich das beispielsweise folgendermassen vorstellen: Die Administration läuft schon am Anschlag. Und nun kommt ein zusätzlicher Bedarf an 50, vielleicht 60 Stellen. Dann sorgen wir mit dem Payrolling rasch und unkompliziert für Entlastung.

Lohnt sich Payrolling auch für KMU?
Payrolling ist definitiv spannend für kleinere und mittlere Unternehmen. Vor allem, wenn noch keine eigene Personalabteilung vorhanden ist. Ein Unternehmen mit sechs, sieben Mitarbeitenden hat je nachdem nicht die Kapazität, die gesamte Administration abzuwickeln.

Welche Dienstleistungen bietet die Rhy Personal AG beim Payrolling konkret?
Wir übernehmen den gesamten administrativen Aufwand rund ums Personal: Arbeitsverträge, Kindergeld, Sozialleistungen, zahlen die Löhne. Kurz: Wir sind der Arbeitgeber. Aber wir sind nicht der Arbeitsort. Das ist der Unterschied zur herkömmlichen Anstellung.

An wen richtet sich Payrolling?
Wie bereits erwähnt, an sämtliche Firmen, die Entlastung im administrativen Prozess brauchen. Aber es ist beispielsweise auch für Freelancer interessant. Sie sind dann bei uns angestellt, arbeiten aber selbständig und rechnen über uns ab.

Und was bringt das?
Sie kommen in den Genuss sämtlicher Sozialleistungen und müssen sich nicht um die Abrechnung kümmern. Wir orientieren uns selbstverständlich an den Gesamtarbeitsverträgen (GAV) der Branchen und sorgen für gerechte und gesetzeskonforme Anstellungsbedingungen. Auch private Personen können übrigens profitieren.

Wie das?
Wenn sie beispielsweise eine Putzkraft oder Gärtner privat anstellen, dann können sie das über uns abwickeln. Wir sorgen dafür, dass die Arbeitsrechte eingehalten werden, dass die Person die entsprechenden Sozialleistungen bekommt. Kurz: Dass das Gesetz eingehalten wird. Denn leider gibt es noch immer Situationen, wo dies nicht der Fall ist.

Gibt es dafür mittlerweile nicht auch Online-Plattformen?
Das ist so. Aber wir bieten hier einen entscheidenden Vorteil: Wir kennen unsere Leute. Wir wissen, wer arbeiten geht. Das bringt Qualität für den Kunden und Sicherheit für die Arbeitnehmenden. Auf diesen Online-Plattformen ist dies in der Regel nicht der Fall. Es herrscht Anonymität.

 Was spricht für die Rhy Personal AG?
Der persönliche Kontakt. Wir legen viel Wert auf die Beziehung zu unseren Angestellten im Payrolling. Ausserdem bieten wir ihnen zusätzlich Weiterbildungen an. Sie können beispielsweise Sprachkurse besuchen oder einen branchenspezifischen Zusatz belegen – und sich so fortbilden.

Und Rhy Personal bekommt qualifizierte Arbeitskräfte.
Ganz genau. Es ist auch für uns vorteilhaft, wenn sich unsere Mitarbeitenden weiterbilden. Wir sind leider eine der wenigen Firmen in dieser Branche, die das aktiv nutzen und fördern. Jede Person, die beispielsweise über wenig Deutschkenntnisse verfügt, kann bei uns gratis einen Sprachkurs belegen und sich so für weitere Kunden interessant machen.

In welcher Branche ist diese Thematik momentan aktuell?
Beispielsweise in der Gesundheitsbranche. Wir haben aktuell einen Fachkräftemangel beim Pflegepersonal. Hier könnten wir mit ausländischen Arbeitskräften entgegenwirken. Deswegen ist es für uns selbstverständlich, dass wir dieses qualifizierte Personal mit Sprachkursen unterstützen.

Das heisst, die Arbeitnehmenden profitieren direkt von einer Anstellung bei der Rhy Personal AG?
Das ist richtig. Wir wollen, dass jede Person ihre eigene Lohnabrechnung lesen und verstehen kann. Mit allem, was dazu gehört: BVG, AHV, ALV, Feriengeld etc. Damit erhalten auch unsere Kunden gebildete Arbeitskräfte. Somit profitieren auch sie von unserer Aufklärungsarbeit.

Wie hilft Payrolling einer jungen Firma?
Sie kann qualifizierte Arbeitskräfte dazu holen, ohne diese selbst anstellen zu müssen, respektive ohne die Administration zu übernehmen. Sie können sich somit auf ihre Kernaufgabe konzentrieren.

Also keine Sonntage mehr mit Lohnbuchhaltung auf dem Sofa?
Ganz genau. Sie können sich auf ihre Kunden und die Arbeit konzentrieren. Wir organisieren die Administration. Das ist die Dienstleistung, die wir anbieten.

Herzlichen Dank für dieses Gespräch.
Sehr gern geschehen. Vielen Dank.

 

 

Payrolling kurz erklärt

Beim Payrolling sind die Arbeitnehmenden über die Rhy Personal AG angestellt. Sie sind aber permanent bei einem Kunden im Einsatz und arbeiten dort. Der Vorteil für die Firma: Sie muss die Administration der Mitarbeitenden nicht selber organisieren. Die Rhy Personal AG übernimmt die gesamte Abwicklung des Personals: Sie erstellt Arbeitsverträge, kümmert sich um Sozialversicherungen und bietet ausserdem interessante Weiterbildungsmöglichkeiten an. Grosse Firmen können so die eigene Personalabteilung entlasten. Und kleinere Betriebe müssen keine eigene Abteilung betreiben. Ausserdem finden Sie so einfacher gutes Personal.

Kontaktieren Sie uns hier für eine Lösung für Ihren Personalbedarf.

«Es braucht dringend Fachkräfte im Gesundheitswesen»

Um einen drohenden Personalengpass im Gesundheitswesen zu verhindern, braucht es dringend mehr Fachkräfte. Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und Personal aus dem Ausland sind mögliche Lösungen.

 

Schweizweit sind im Gesundheitswesen über 15’000 Stellen vakant. Bis 2029 fehlen in Spitälern und Altersheimen rund 20’000 Pflegende, heisst es im nationalen Versorgungsbericht, der 2021 von der Gesundheitsdirektorenkonferenz und dem Schweizerischen Gesundheitsobservatorium veröffentlicht wurde. Händeringend suchen Spitäler und Pflegeheime nach Personal, um mögliche Pflegeengpässe zu kompensieren.

 

Auch das Unispital Basel ist am Anschlag: Mediensprecher Nicolas Drechsler spricht von Kapazitätsgrenzen, die bald erreicht seien. Im Interview mit der «bz Basel» erklärt er, dass die Pflegestandards nur noch mühsam aufrechterhalten werden können. Es braucht dringend Fachkräfte. Spitäler, Altersheime und Kliniken haben enormen Bedarf an qualifiziertem Personal. «Wir sind schweizweit extrem knapp, weil wir zu wenig Pflegepersonal haben – auch ohne Covid. Und das kommt nicht einfach wieder», erklärt Huldrych Günthard vom Universitätsspital Zürich gegenüber «SRF».

 

Änderungen in der Arbeitszeit und im Lohn

Nach der Annahme der Pflegeinitiative kommt Bewegung in die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen. «In der Langzeitpflege sind die Pflegenden genauso wichtig wie Medizinerinnen und Mediziner», sagt Martin Gafner, Präsident der Siloah-Gruppe gegenüber «zuonline.ch». Aus diesem Grund wurde in Kliniken und Spitälern der Gruppe die Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden reduziert – bei gleichbleibendem Lohn.

 

Schweizer Löhne international überdurchschnittlich

Allein in der Region Basel sind aktuell weit über 300 Stellen im Gesundheitsbereich ausgeschrieben. Besonders in der Akutpflege benötigt es sofort Unterstützung. Und das, obwohl die Löhne im Gesundheitswesen in der Schweiz deutlich höher sind als im Rest Europas. Abhilfe könnte Personal aus dem Ausland schaffen. Unterstützung bieten in diesem Fall Personalvermittlungsbüros. Sie kennen die Branche und sorgen für faire Verträge und eine marktgerechte Entlöhnung.

 

Mithelfen die Notsituation abzufedern

Auch die Rhy Personal AG möchte einen Beitrag zur Lösung leisten. «Wir vermitteln Arbeitssuchende an Spitäler der Region Nordwestschweiz. Dabei profitieren wir von unserem ausgeprägten Netzwerk und langjähriger Erfahrung», sagt Co-Inhaber Michel Wirth.

 

 

Gerne unterstützen wir Sie bei der Suche nach Fachkräften. Melden Sie sich online unter www.rhypersonal.ch, per mail an info@rhypersonal.ch oder unter 061 206 60 00.

 

Gemeinsam zu mehr Sicherheit und sinkenden Kosten

Die Zusammenarbeit zwischen Personalverleiher, Einsatzbetrieb und Suva ist zentral. Arbeitssicherheit und Kosten am Arbeitsplatz: Warum Unternehmen und Versicherer zusammenarbeiten sollten und welche Vorteile es für beide Seiten bringt.

Während die Rolle und Verantwortung von Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden bezüglich Arbeitssicherheit im Normalfall klar geregelt sind, agiert die Branche der Personalverleiher unter besonderen Rahmenbedingungen: Das Personal auf der Lohnliste arbeitet nicht in ihrem Unternehmen, sondern bei einem Kunden, dem Einsatzbetrieb. Dieses spezielle Dreieckverhältnis zwischen Verleihbetrieb, Einsatzbetrieb und Mitarbeitenden erhöht die Komplexität der Zusammenarbeit.

Den Trend brechen

Temporärarbeitende sind immer wieder in neuen Betrieben und Funktionen tätig. Ihre Fachkenntnisse und Erfahrungen variieren von Person zu Person, ebenso ihr Bewusstsein für die Arbeitssicherheit. Für letztere ist der Verleihbetrieb als Arbeitgebender sowie der Einsatzbetrieb verantwortlich, beispielsweise durch eine adäquate Ausbildung oder sichere Baustellen. «Die Konstellation der Branche stellt alle Beteiligten vor Herausforderungen. Nur gemeinsam können Unfallzahlen und -kosten gesenkt werden», erklärt Peter Scheidegger, Bereichsleiter Kundenmanagement der Suva. Fakt ist: Das Unfallrisiko ist bei Temporärmitarbeitenden etwa 20 Prozent höher als bei Festangestellten und das Absenzenrisiko um fast 40 Prozent. Diese erhöhten Risiken spiegeln sich in steigenden Prämien, welche die Verleiher nur beschränkt beeinflussen können.

Prävention ist die beste Investition

Um aktiv Gegensteuer zu geben, haben die Suva und der Branchenverband swissstaffing unter Einbezug von Personalverleihern und Einsatzbetrieben Massnahmen beschlossen, die spezifisch auf die Bedürfnisse der Personalverleiher ausgerichtet sind. Diese werden durch die Suva regelmässig im persönlichen Kontakt angesprochen, beispielsweise bei der Rhy Personal AG in Basel. Ein Unternehmen, das seit rund 17 Jahren Personal vorwiegend ins Bauhaupt- und Baunebengewerbe vermittelt und mit überdurchschnittlich vielen Unfällen seiner Temporärarbeitenden kämpft. Ein Schlüssel zur Reduzierung der Unfälle liegt für Inhaber Michel Wirth in der engen Zusammenarbeit mit seinen Kunden, beispielsweise dem Elektronikunternehmen Selmoni AG. «Nur bei ehrlichen Gesprächen kommt das Thema Arbeitssicherheit konsequent auf den Tisch. So können wir Lösungen suchen und finden», erklärt Marco Suter, Sicherheitsbeauftragter der Selmoni-Gruppe.

Schulungen führen zu mehr Schutz

Eine der ersten gemeinsamen Massnahmen von Suva und swissstaffing sind spezifische Schulungen in den Bereichen «Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz» sowie «Care Management». Die Reaktionen sind erfreulich: So stiessen die Schulungen bei den Personalverleihern auf reges Interesse und wurden als sehr nützlich beurteilt. Bei einem Berufsunfall, der eine Arbeitsunfähigkeit zur Folge hat, wird systematisch abgeklärt, bei welchem Einsatzbetrieb der Verunfallte im Einsatz war. Damit kann die Prävention noch gezielter umgesetzt werden. Weiter wurde ein Projekt zur Entwicklung eines digitalen Sicherheitspasses für die Temporärbeschäftigten lanciert. Dieser dient den Arbeitnehmenden als Nachweis der absolvierten Schulungen oder bestätigt ihre Kenntnisse zur Arbeitssicherheit.

Die Suva unterstützt die Verleihbetriebe zudem bei der Einführung interner Sicherheitssysteme. Hier wird zusammen mit swissstaffing eine gemeinsame Branchenlösung angestrebt. Bezüglich der Tarifierung prüft die Suva, ob die Prämiensysteme weiter verbessert werden können, wobei die Prämien nach Gesetz weiterhin risikogerecht festgelegt werden müssen.

Sparpotenzial im Schadenfall

Wenn es trotz Präventionsanstrengungen zu einem Unfall kommt, können durch geeignete Massnahmen im Schadenmanagement Kosten gespart werden. Als Folge der Analyse des Absenzenmanagements der Rhy Personal AG entstanden so unter anderem neue Vereinbarungen, die Temporärarbeitende beim Vertragsabschluss unterschreiben müssen. Darin wurde beispielsweise geregelt, dass temporär Beschäftigte wann immer möglich ihr Arztzeugnis persönlich vor Ort abgeben. Eine weitere Massnahme betrifft die Sachbearbeitenden der Suva, die mit den Verunfallten oder von einer Berufskrankheit betroffenen Personen in regelmässigem Kontakt bleiben und dadurch präziser abschätzen können, wann die Arbeit wieder aufgenommen werden kann.

Zusammenarbeit das A und O

Das Zusammenspiel zwischen dem Verleihbetrieb, Einsatzbetrieb und der Suva bleibt zentral. Michel Wirth bringt es auf den Punkt: «Wir müssen als Unternehmer und Versicherer zusammen und nicht gegeneinander arbeiten». Die Ausgangslage ist vielversprechend, da sie Allen Vorteile bringt: Weniger Unfälle führen zu weniger Kosten für die Versicherung, die Personalverleiher profitieren von sinkenden Prämien, die Einsatzbetriebe von einer tieferen Fluktuation, während das menschliche Leid verringert wird, das mit jedem Unfall verbunden ist.

Autor: Dr. Christian Winiker, Mediensprecher Strategie und Finanzen, Suva