17. Oktober 2023

Homeoffice: Goldene Freiheit oder soziale Isolation?

Ein kurzer Arbeitsweg spart Zeit. Demzufolge ist Arbeiten im Homeoffice die optimale Lösung. Vom gemütlichen Bett direkt an den Küchentisch, Laptop einschalten – loslegen. Doch wie effizient arbeitet man von zuhause? Fördert diese Arbeitsweise die Kreativität? Oder hemmt sie vielmehr? Wir liefern Antworten.

Der Wecker klingelt nicht mehr um 6:00 Uhr, sondern eine Stunde später. Wer im Homeoffice arbeitet, spart Zeit. Aufstehen, Duschen, Zähne putzen und schon geht’s los. Laptop aufklappen und schon die ersten Mails checken. Die Arbeit von zuhause aus ist im Trend. Nicht zuletzt angekurbelt durch die Pandemie. Doch neue Studien zeigen, dass es nicht nur positive Effekte gibt.

Das soziale Rauschen, also die Auseinandersetzung innerhalb des Büros, ist wertvoll. Fällt das weg, hat das Auswirkungen auf die Kreativität und die Lernfähigkeiten der Angestellten: Eine Studie des MIT kommt zu folgendem Schluss: Menschen, die gemeinsam im Büro sitzen, eignen sich schneller neue Fähigkeiten an. Ebenso führt der informelle Erfahrungsaustausch zu effizienteren und besser informierten Mitarbeitenden – schreibt die Basler Zeitung, welcher die Studie vorliegt. Wer nur im Homeoffice arbeitet, erlebe demzufolge oft statische, geradezu roboterähnliche Zustände.

Produktivität kann leiden

Das renommierte Wirtschaftsmagazin «The Economist» zitiert eine weitere Studie: Die Produktivität ist nicht zwingend höher, wenn Menschen von zuhause aus arbeiten. Im Gegenteil: Die Leistung sei bis zu 18 Prozent höher, wenn die Angestellten im Büro sind. Natürlich lässt sich das nicht verallgemeinernd lesen. Aber es zeigt, dass Remote-Work kein Allerheilmittel ist. Ein kurzes Gespräch beim Kaffeeautomaten kann durchaus leistungssteigernd sein. Oder es entstehen neue Inputs, welche Lösungswege anstossen.

Angestellte lieben das Homeoffice

Anders sieht es aus der Sicht der Angestellten aus. Eine Studie der Technischen Universität Darmstadt hat Folgendes herausgefunden: «Mehr als drei Viertel der Beschäftigten in Büroberufen arbeiten nach eigener Einschätzung im Homeoffice effektiv – im Firmenbüro sind es nur 61 Prozent», schreibt der «Spiegel». Und auch die psychische Belastung sei deutlich geringer, wenn im trauten Heim gearbeitet wird. Angestellte und Arbeitgebende sind sich also uneinig – was nun?

 

Karikatur von Felix Schaad: Quelle: Basler Zeitung

Die Mischung machts – je nach Branche

Mitentscheidend ist die Tätigkeit. Während ein Handwerker kaum von zuhause arbeiten kann, ist es bei administrativen Tätigkeiten durchaus denkbar, einen Teil der Arbeit in den eigene vier Wänden zu absolvieren. Dieser Meinung ist auch René Heinis. Der Mitinhaber der Personal- und Stellenvermittlung Rhy Personal AG bekräftigt: «Bürojobs können auch von zuhause aus erledigt werden.» Er bestätigt aber auch die Resultate der Homeoffice-kritischen Studien: «Die Firmenkultur leidet, wenn niemand mehr ins Büro kommt. Und die Angestellten sind sozial isoliert.» Sein Vorschlag ist deshalb eine Aufteilung. «Wer einen oder zwei Tage im Homeoffice arbeitet, verliert den Anschluss nicht, profitiert aber trotzdem von einer gewissen Freiheit.»

Alternative Arbeitsmodelle

Teilzeit, Viertagewoche oder Remote-Work: Klar ist, der Arbeitsmarkt verändert sich. Neue Jobmodelle werden entstehen und sich etablieren. «Wichtig ist, dass man flexibel bleibt. Denn nicht überall funktionieren die gleichen Systeme», mahnt Michel Wirth von Rhy Personal. Mit über zwanzig Jahren Erfahrung, weiss der Personalvermittler wovon er redet: «Wir finden eigentlich immer eine passende Lösung. Auch in Zeiten, wo der Arbeitsmarkt sich verändert.» Deshalb bietet die Rhy Personal AG auch vermehrt Stellen mit flexiblen Arbeitszeiten an.

Hier finden Sie unsere aktuellen Stellen. Nichts dabei? Dann bewerben Sie sich spontan.

Wir freuen uns auf Sie!